· 

Sandra Pietschmann startet ihren Weg, der ins Rathaus führen soll

Mit einer Radtour ist Sandra Pietschmann (unabhängige gemeinsame Bürgermeisterkandidatin von CDU, SPD und UBWG) in den Wahlkampf gestartet. Themen an verschiedenen Stationen waren unter anderen der Verkehr, die Schullandschaft, der Jubi und die Innenstadt-Entwicklung.

 

Von Philipp Nieländer für TME

 

Bild: Wie könnte der "Jubi der Zukunft" aussehen, wollte Sandra Pietschmann von den Teilnehmern ihrer "Auf dem Weg ins Rathaus"-Tour wissen. Foto: TME

 

„Die letzten Wochen gehörten ausschließlich dem Virus und seiner Eindämmung“, sagt Sandra Pietschmann, die von CDU und SPD ins Rennen geschickte und von der UBWG unterstützte unabhängige Bürgermeisterkandidatin. Während zumindest die FDP-Mitbewerberin Andrea Metz in den letzten Wochen schon fleißig die Werbetrommel in den sozialen Netzwerken für sich rührte, hat sich Pietschmann bewusst zurückgehalten – ähnlich wie Nils Lessing (Grüne). „Die Zeit galt der Bewahrung unserer Gesundheit und dem Rückzug in unsere Familien“, meint Pietschmann.

 

Gestern nun startete Pietschmann jedoch ihren Wahlkampf mit einer Radtour unter dem Motto „Sandra Pietschmann auf dem Weg ins Rathaus“. Aufgrund der Auflagen wurde die Tour im Vorfeld nicht angekündigt. Allein war die Kandidatin allerdings nicht – knapp 30 Unterstützer vom #teamsandra traten mit in die Pedale. Von der ME-Sport-Geschäftsstelle – Pietschmanns aktuellem Arbeitsplatz – aus, ging es zunächst über Hasseler Straße und Nordstraße. Dabei konnten sich die Radfahrer selbst ein Bild davon machen, dass die Nordstraße zurecht nicht auf der Hitliste der schönsten Radstrecken im Kreis Mettmann steht. „Autofahrer fahren teilweise nur wenige Zentimeter entfernt an einem vorbei“, so Pietschmann, die sich als Bürgermeisterin dafür einsetzen will, das Radfahren in Mettmann attraktiver zu machen. Das seien Themen, die mit dem Radverkehrskonzept dann auch zeitnah realisiert werden müssten …

 

Im Wendehammer am Borner Weg ging es – mit Blick auf die frühere Hauptschule – um die Schullandschaft in Mettmann. Hier gebe es gleich mehrere Problemfelder, sagte Pietschmann. Zum einen gebe es nicht für jedes Kind die passende Schulform, zum anderen gebe es einen massiven Sanierungsstau, zu wenig Fachräume und die digitale Ausstattung sei schlecht. „Ekeltoiletten sollten definitiv der Vergangenheit angehören“, meint die Kandidatin. Als „Working Mom“ – Pietschmann hat drei mittlerweile erwachsene Kinder – sei ihr die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig – auch in Zeiten knapper Finanzen. Um die Finanzsituation zu verbessern, will Pietschmann einen „Kompetenztisch Stadtfinanzen“ einrichten, an dem Bürger, Unternehmer, Rat und Verwaltung gemeinsam Ideen entwickeln.

 

Am Jubi, der nächsten Station der Radtour, diskutierte Pietschmann mit den Mitradlern und Passanten über Möglichkeiten der Platzgestaltung. „Heute gern erst einmal fernab jeglicher Realität“, ermunterte die bekennende „Querdenkerin“, auch verrückte Vorschläge zu machen. Der Jubi sei eins der großen Themen, wenn sie durch die Stadt gehe und mit Menschen spreche. Verständlich, handele es sich doch um den zentralen Platz mitten in der Stadt – und er sei nun einmal unattraktiv. Pietschmann selbst würde sich wünschen, dass sich der Jubi in den nächsten Jahren zum „Jubelplatz“ entwickle – sauber, gut beleuchtet, grüner, vielleicht mit einem Brunnen. Und auch aus der Gruppe „regnete“ es Wünsche: Das Pflaster solle geschliffen werden, sagte ein zufällig vorbeikommender Senior, mehr Sitzmöglichkeiten, Spielgeräte und Schattenspender waren weitere Ideen. „Das ist ein Riesen-Projekt“, so Pietschmann. „Das sollten wir angehen.“ Dabei sei es ihr Transparenz wichtig: „Veränderungsprozesse brauchen eine klare, transparente Kommunikation.“

 

Über die neue Fahrradstraße ging es weiter zum Königshofplatz: In der Freiheitstraße könne man sehen, dass die Innenstadtumgestaltung gelungen sei. Nun gelte es, die verschiedenen Plätze innovativ zu verbinden, um die Passanten durch die Stadt zu lotsen. Es müsse wieder das Gefühl entstehen, dass man gerne in Mettmann einkaufen gehe, so Pietschmann. „Buy Local“ müsse das Motto sein, um den Handel zu stärken.

 

Abschluss des Wahlkampfauftakts war dann auf dem Lavalplatz – passenderweise vor der SPD-Geschäftsstelle, wo dann auch weitere Unterstützer – insgesamt rund 80 – hinzukamen. Dort gab es nicht nur Kaffee aus Mehrwegbechern des Mettmanner Unternehmens CUNA, sondern auch eine letzte Aktion: Wer wollte, konnte Vorschläge für die „Erinneringe“ des wachsenden Denkmals machen – allerdings nicht, wie sonst üblich, für das vergangene Jahr, sondern für die Erinneringe der Zukunft. Also, was auf dem Jahresring 2025 stehen könnte. Auch hier zeigte sich: Die Wünsche der Mettmanner sind nicht groß und durchaus realistisch – viele wünschen sich nur, dass lange angedachte Projekte endlich umgesetzt und nicht weiter verschoben werden. Pietschmann machte sich fleißig Notizen: „Ich bin Teamplayerin und liebe den Austausch mit Menschen. Die Meinung, die Ideen, wie auch Anliegen der Mettmannerinnen und Mettmanner sind mir enorm wichtig.“

 

TME-Fotogalerie: